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Pressemitteilung vom 14.09.2022    

"So war das früher…" ermöglichte auch einen Blick in die Zukunft

Thema in der Gesprächsreihe "So war das früher bei uns im Buchfinkenland…" beim kürzlichen Treffen der Senioren-Initiative "555 Schritte - fit bis ins höchste Alter" war ein Blick zurück in die 60er-Jahre. Doch auch ein Blick in die Zukunft für die "555er" durfte nicht fehlen, denn es ist schon die nächste Veranstaltung geplant.

Der langjährige frühere Heimleiter des Ignatius-Lötschert-Hauses im Buchfinkenland, Benno Heibel (in der Mitte im blauen Hemd) nach seinem Vortrag im Waldcafé im Gespräch mit den älteren "Buchfinken". (Foto: 555er)

Buchfinkenland. Aus dem Dornröschenschlaf geweckt, kam in den 60er-Jahren viel Bewegung ins beschauliche Buchfinkenland am südlichsten Zipfel des Westerwalds. Dafür seien der damalige Landrat Dr. Klinkhammer und rührige Kommunalpolitiker aus Hübingen, Gackenbach, Horbach und darüber hinaus verantwortlich gewesen. So eröffnete Benno Heibel als langjähriger "Gründungsheimleiter" des Horbacher Seniorenzentrums Ignatius-Lötschert-Haus seinen historischen Rückblick über Entwicklungen in der Region und die Entstehung der Einrichtung.

Im Rahmen des "Waldcafés" am Sportplatz war dies das Thema in der Gesprächsreihe "So war das früher bei uns im Buchfinkenland…" beim Treffen der Senioren-Initiative "555 Schritte - fit bis ins höchste Alter". Nach einem Spaziergang vom Seniorenzentrum zum "Waldstadion" begrüßte Projektkoordinator Uli Schmidt die "Ü-80-Senioren" mit einem Hinweis darauf, dass im selben Jahrzehnt, vor etwa 55 Jahren, die Errichtung des Hochwildschutzparks in Gackenbach, des Familienferiendorfs in Hübingen und des Altenheimes in Horbach ein Jahrzehnt des Aufbruchs in der Kleinregion gewesen sei. In seinem kurzweiligen Vortrag, den alle Anwesenden gespannt verfolgten, wies Benno Heibel zunächst auf schwierige Anfangszeiten im Altenheim mit einer geringen Belegung hin, da zunächst nur Männer ins Heim aufgenommen wurden.

Erst als Frauen dort gepflegt werden durften, die frühere Brüderklausur in ein Erholungsheim für Senioren umgewandelt wurde und Bewohner des Caritashauses in Montabaur mit einer Behinderung in einem eigenen Gebäude aufgenommen wurden, sei ein wirtschaftlicher Betrieb möglich gewesen. Durch die Einführung einer Kurzzeitpflege als Modell für ganz Rehinland-Pfalz sei das Haus weiter stabilisiert worden und bis 1988 auf 110 Betten gewachsen, so Heibel, der 25 Jahre Chef der traditionsreichen Einrichtung war. Er erinnerte auch an viele wohnortnahe Arbeitsplätze im Haus, nicht zuletzt für die aus Horbach kommenden früheren Hausmeister Karl Schuckart, Franz Jung und Heinz-Georg Hartenstein. Mit der Aufgabe der Trägerschaft durch die Barmherzigen Brüder zu Montabaur und die Übernahme durch die Dernbacher Schwestern sei eine zwischenzeitliche Schieflage behoben worden.

Heibel freute sich darüber, dass es aktuell unter Beteiligung aller daran Interessierten eine kraftvolle Initiative gibt, das in toller Lage im Grünen gelegene Haus zu einem "Senioren-Campus" weiterzuentwickeln und damit erneut zu einem landesweiten Modell zu machen. Die anwesenden hochaltrigen Menschen stimmten der Aussage zu, dass der bestehende Altenheim-Altbau zeitnah modernisiert werden müsse. Auch waren alle dafür, neue Wohnformen (auch generationenübergreifend) auf dem Gelände zu etablieren sowie eine Palliativ- und Intensivpflege zu ermöglichen. Energisch wurde gefordert, auf dem "Campus" die medizinische Versorgung für die Region dauerhaft zu sichern. Auch Begegnungsmöglichkeiten wie ein Kaffee-Treff am Nachmittag oder die Versorgung mit einem gemeinsamen Mittagessen für externe Senioren und die Ermöglichung eines Fahrdienstes wurden gewünscht. Anwesende Vorstandsmitglieder des Fördervereins für das Ignatius-Lötschert-Haus sagten zu, sich mit Nachdruck darum zu kümmern!



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Nach dem Gesprächskreis hatten viele helfende Hände das Waldcafé vorbereitet und die Senioren konnten nur einige Meter weiter zu Kaffee und Kuchen Platz nehmen. Dabei wurde das zuvor Besprochene in vielen Gesprächen vertieft und an den Tischen waren "Storys" von früher zu hören. So beklagte eine frühere Beschäftigte in der Küche des Altenheimes, dass mit dem Bau der Marienkapelle oberhalb der Einrichtung für einige Zeit das Trinkgeld "gestrichen" wurde, damit diese nach den Vorstellungen des langjährigen Vorstehers Bruder Christoph errichtet werden konnte.

Im Heimatquiz von Franz-Josef Jung durfte dann unter anderem geraten werden, welches Bundesland am meisten mit Wald bedeckt ist: Das ist Rheinland-Pfalz mit 42 Prozent. Mit der Frage, wo denn im Westerwald das "Weltende" zu finden ist, durften dann alle ihre Heimatkenntnis unter Beweis stellen: Die Antwort bei Stein-Wingert in der Kroppacher Schweiz ließ nicht lange auf sich warten.

In den Tischgesprächen beim Kaffee ging es auch immer wieder um die Zukunft der "555er". Alle Helfer aus dem Altenheim und den die Initiative tragenden Vereinen waren sich darin einig, dass diese über das laufende Jahr hinaus nur Bestand haben könne, wenn neue 555er ab etwa 80 Jahren aus dem Buchfinkenland und den angrenzenden Dörfern den Weg zu den Treffen finden. "Sonst geht bald der Ofen aus", wie es Hans-Jürgen Merfels als Vertreter des örtlichen Westerwald-Vereins auf den Punkt brachte.

Und so geht es weiter im Programm: am Mittwoch, dem 5. Oktober, wird in Kooperation mit der AOK deren Gesundheitscoach Jutta Lukas die 555er im Buchfinkenzentrum bei einer Bewegungsstunde mit seniorengerechten Übungen locker machen. Danach Kaffee und Kuchen mit Heimatquiz und Gesprächskreis, bei dem es dann um Landwirtschaft und Ernte früher geht. (PM)


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